WOHO Kreuzberg
Berlin

WOHO Kreuzberg  Berlin , 2020
WOHO Kreuzberg  Berlin , 2020

Wettbewerb 2.Preis

WOHO Kreuzberg

Ein modularer Kiez aus Holz!

Die historische „Kreuzberger-Mischung“ steht heute für ein Zukunftsmodell einer durchmischten Stadt, die ein Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Gewerbe in einem diversen Stadtgewebe ermöglicht. Kreuzberg war und ist geprägt von einer Mischung öffentlicher, halböffentlicher und privater Räume unterschiedlichster Größe und Qualität. Plätze, Hinterhöfe und Innenhöfe sorgen für große Diversität, erlauben informelle und spontane soziale Interaktion und prägen dadurch die Lebenskultur im Kiez. Die Kreuzberger Mischung steht für eine Heterogenität, die Begegnung ermöglicht und damit eine hohe Lebensqualität schafft. Das Konzept „KREUZBERG MACHT PLATZ! “ nutzt, übersetzt und ergänzt diese Potentiale, um einen klimaresilienten, sozial und kulturell diversen und flexibel adaptierbaren Stadtbaustein. Das Kreuzberg von heute wird so Vorbild für die Stadt von Morgen.

SOCKELGESCHOSS – der gestapelte, öffentliche Park Der grüne, berankte Sockel des Gebäudes bildet einen öffentlichen vertikalen Park. Eingebunden in das „grüne Gerüst“ finden sich vielfältige soziale, gewerbliche und kulturelle Angebote. Der grüne Sockel steht gut sichtbar für sein Dahinter – ein im Kern nachhaltiges Gebäude zeigt sich auch nach außen als grüne Architektur. Der Park bildet buchstäblich die Basis für die Hausgemeinschaft: Als Ort des Ankommens, des Aufbrechens und der Begegnung ist er im Alltag aller Bewohnerinnen fest verankert und bildet gleichzeitig das Bindeglied zur Nachbarschaft. Mit kleinen Läden, Cafés und Raum für ankommende Radfahrerinnen öffnet sich der geschichtete Garten in Richtung Schöneberger Straße und zur nördlichen Durchwegung in Richtung Tempodrom. Vielfältige Freiräume ermöglichen Begegnung und Austausch. Im Sockelbereich entsteht indes mit Kita, Musikstudios, Bibliothek und Markthalle ein Generationencluster. Klimaaktiv, öffentlich, sozial, multidimensional: Der vertikale Park wird Prototyp für einen neuartigen Freiraumtyp für Kreuzberg und Berlin!

GEBÄUDE – Ein Kreuzberger Baukasten: modular, flexibel und durchmischt! ! Und damit ein Beispiel für nachhaltiges Bauen in Berlin in vielerlei Hinsicht – nicht nur, weil hier nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen, sondern auch, weil das Nutzungskonzept stimmt und über die Jahre flexibel auf neue Anforderungen reagieren kann. Denn nur was Lange gut funktioniert, kann wirklich nachhaltig sein. Als klar geformter Baukörper platziert sich das Holzhochhaus in der Mitte der begrünten Sockelzone. Das Gebäude erreicht eine Gesamthöhe von knapp 100 Metern und wird ergänzt durch einen öffentlichen Pocket-Park im obersten Geschoss. Zwischen „Park und Park“ entsteht aus der Stapelung des Berliner Blocks ein gemischt genutztes, dabei aber klar gegliedertes Hochhaus. Auf jeder Etage entwickelt sich ein Nebeneinander von Wohnungseigentum, Mietwohnungen und geförderten Wohnungen. Jeder Block wird ergänzt durch zwei halböffentliche „Kiezgeschosse“, die mit den Gemeinschaftsräumen der Wohngeschosse gekoppelt werden können und für eine Durchmischung in einem für Kreuzberg typischen Maßstab sorgen. Die Wohngeschosse lassen sich durch einen „Wohnbaukasten“ individuell „befüllen“ und die Kiezgeschosse erhalten durch den „Kiezbaukasten“ Flexibilität und Möglichkeiten für diverse halböffentliche Nutzungen. Das Gebäude wird so zu einem demokratischen Stadtregal, dass es den Nutzer*innen erlaubt, sich den vorhandenen Raum flexibel anzueignen.

DER VERTIKALE KIEZ – Gemeinschaft fördern: Vertikale Potentiale der Typologie Hochhaus nutzen nutzen. Der Kreuzberger „Baukasten“ bietet die Grundlage für einen hohen Grad an Diversität, sowohl im öffentlichen als auch im bewohnten Teil des Turms. Diese hohe Dichte und die soziale Durchmischung der Nutzerinnen stellt ein Potential für die vertikale Nachbarschaft dar. An verschiedenen Stellen im Turm wird diese Nachbarschaft aufgegriffen, sodass die räumlichen Qualitäten, die sich aus den mehrgeschossigen Situationen ergeben, als Begegnungszonen und damit sozialer Katalysator fungieren. Bereits im Sockel findet Öffentlichkeit auf verschiedenen Ebenen statt. Über den Park, der sich aus der Ebene in die Höhe streckt, können alle Ebenen des Gebäudes erreicht und miteinander verknüpft werden. Zusätzlich bietet das versetzte Anordnen der Balkone in den Wohngeschossen die Möglichkeit der Kommunikation zwischen den Bewohnerinnen über die Geschossgrenzen hinaus in die Vertikale. Mehrgeschossige Gemeinschaftsbereiche bieten außerdem die Option, den öffentlichen Kiezbereich und den Wohnbereich zusammen zu bringen und ermöglichen den unterschiedlichsten Gruppen die Nutzung größerer Räume. Auch auf der Dachterrasse wird das Thema der Vertikalität aufgegriffen und vereint Cafébereich, Aussichtspunkt, Sitztreppe und Urban Gardening auf verschiedenen Ebenen miteinander.

Projektdaten

  • Auftraggebende: UTB Projektmanagement GmbH
  • Typologie: Wohnhochhaus
  • Ort: Berlin
  • BGF: 33.000 m²
  • Leistungsphasen: Wettbewerb 2.Preis
  • Architekten: Partner und Partner Architekten
  • Team: Jörg Finkbeiner, Jeroen Meissner, Friederike Rau, Timo Voßhagen, Clara Wunderlich, Fabian Fleckenstein
  • Energiekonzept: ee-concept
  • Landschaftsplaner: Treibhaus / Lavaland
  • Tragwerksplanung: merz kley und partner
  • Brandschutz: Eberl-Pacan Brandschutzplaner
  • Visualisierung: grauvisuals
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