Am blauen See
Ratingen

Am blauen See Ratingen, 2021
Am blauen See Ratingen, 2021

Am blauen See

Freizeitareal und Umweltbildungszentrum

Leitidee und Freiraumkonzept Rund um den Blauen See funkeln besondere Orte auf: eigenwillige, gewachsene Nutzungen sowie Relikte ehemaliger Nutzungen, alte und neue Landschatstypen; diese Orte werden durch den vorgeschlagenen landschaftsarchitektonischen Eingriff ihrer Eigenart herausgearbeitet und in einem umweltpädagogischen Erlebniskonzept zusammengebracht.

Der Entwurf versucht nicht, den anthropogenen Charakter des Ortes zu leugnen, sondern arbeitet vielmehr mit dem Erlebnis der Prozesse, die Natur und Mensch wechselseitig eingehen. Die verschiedenen Landschaftstypen, die um den Blauen See entstanden sind, sind alle Ergebnis eines spezifischen Zusammenwirkens von Mensch und Umwelt mit unterschiedlichen Gradienten anthropogenen Einwirkens. Von der hyper-künstlichen Erlebniswelt über die Naturbühne als inszenierte Miniaturlandschaft bis hin zum post-industriell entstandenen See und den Sukzessionsflächen des Waldes, die durch Stürme entstanden sind, die im Zusammenhang des Klimawandels zunehmend auch als Folgen menschlichen Handelns betrachtet werden: das Anthropozän wird rund um den Blauen See in besonderer Weise spürbar. Diesem Umstand versucht der Entwurf Rechnung zu tragen, indem die Landschaftstypen als Lern- und Erfahrungsräume bewusst herausgearbeitet und in das Umweltbildungskonzept integriert werden. In Segmenten gliedern sich verschiedene Einheiten um den See, die über einen Rundgang verbunden werden. Die Segmente tragen durch ein Spiel von Dichte und Offenheit gleichzeitig dazu bei, eine abwechslungsreiche Raumbildung zu schaffen. Jedes Segment wird als lebendiges Lernmaterial betrachtet, das die Landschaft hervorgebracht hat und das in seiner Besonderheit zu je ortsspezifischen Erlebnissen einlädt: ob beim Buddeln im Sand zwischen den Kalköfen, beim Eisvögel beobachten von der Seekante aus oder beim Klettern zwischen den Baumwipfeln. Dabei wird stets versucht, den tatsächlichen Eingrff minimal zu halten. Die Nutzung konzentriert sich auf wenige Orte, die entlang eines feinen Wegenetzes an synergetischen Knotenpunkten und Sichtachsen entstehen. Als Akzentuierung der jeweiligen landschaftlichen Situation können dort beispielsweise interaktive Lernstationen, Aussichtspunkte, Spiel- und Bewegungselemente oder Ruheinseln entstehen. Dieses Netzwerk aus besonderen Orten legt sich, ganz selbstverständlich der Topografie folgend um den See und ist erweiterbar oder rückbaubar. Der See bildet dabei als wesentliches identitätsstiftendes Landschaftselement stets den Bezugs- und Ausgangspunkt, um die Orte und die daran anschließende Landschaft zu erkunden. Dies wird auch im Design aufgegriffen: das funkelnde Blau des Sees verbindet die Orte visuell. Durch Sichtachsen untereinander verbunden leitet das blaue Glitzern – mal mehr, mal weniger versteckt - Entdecker:innen ganz intuitiv von Ort zu Ort.

Projektdaten

  • Ort: Ratingen
  • Art: Wettbewerb
  • Team: Fabian Fleckenstein; Jörg Finkbeiner
  • Landschaftsplaner:Treibhaus/Lavaland
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