Zillecampus
Berlin

Zillecampus Berlin, 2022
Zillecampus Berlin, 2022
Zillecampus Berlin, 2022
Zillecampus Berlin, 2022

Zillecampus

maintain, add, improve

Das Projekt in der Zillestraße in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf versteht sich als ein Leuchtturmprojekt für eine nachhaltige Stadtergänzung. Der konzeptionelle Ansatz befasst sich dabei mit der Frage der Nachhaltigkeit in einem ganzheitlichen Sinn.

"Der Zillecampus" umfasst die Revitalisierung eines Bestandsgebäudes mit einer Dachaufstockung und der Ergänzung dreier Neubauten. Der Bestandsbau, gelegen in einer Art Hofsituation in einem Wohngebiet an der Zillestraße, zwischen Bismarck- und Otto-Suhr-Allee wurde 1961 als Gesundheitszentrum errichtet.

Entstehen wird ein Büro-Campus, das innovative Arbeitsplätze auf rund 12 000m² bietet. Dafür wird die Baulücke an der Zillestraße geschlossen. Der Hauptriegel von 1961 – quer zur Straße in einer Art Innenhof gelegen – wird erhalten und um ein zusätzliches Geschoss ergänzt. Zwei neue Riegel, verbunden durch ein Atrium, ergänzen den Bestand und verdichten den Ort.

Höchste Priorität hat dabei die Weiternutzung bestehender Gebäudeteile und Materialien. Was nicht in situ erhalten werden kann, soll im besten Falle im Gebäude an anderer Stelle genutzt werden, so zum Beispiel gründerzeitliche Ziegel, die im Bestandsgebäude schon mal wiederverwendet waren und nun zum dritten Mal verbaut werden, andere Bauteile wie Türen, Leuchten oder Heizkörper wurden bereits über die Materialplattform Concular für eine Weiternutzung an anderer Stelle zugänglich gemacht. Diese Strategie schont Ressourcen und es entsteht ein Projekt, das für die sonst so ressourcenintensive Baubranche Beispielcharakter haben wird.

Wo neue Materialien zum Einsatz kommen, werden sie soweit irgend möglich, nach dem Prinzip des Kreislaufgerechten Bauens ausgewählt. So werden die Neubauten als konsequente Holzbauten ausgeführt, auch die Kerne und aussteifenden Wände sind hier in reiner Holzbauweise geplant. Doch das Projekt geht noch einen Schritt darüber hinaus und versucht, grundhafte Umbauten auch in der Zukunft eher unwahrscheinlich zu machen. Um das Ziel einer langfristigen Nutzungsflexibilität der Gebäude zu ermöglichen, entschied man sich für das Prinzip der Skelettbauweise in Holz.

Hohlraumböden und Sichtinstallation bieten maximale Flexibilität und Revisionierbarkeit der Haustechnik. Die Haustechnik selbst folgt dem Prinzip des technischen Optimums und der Einbeziehung der Nutzer:innen, auch das spart Ressourcen. Auch deshalb wird die Lüftung im fertigen Zillecampus ohne technische Unterstützung und ganz klassisch erfolgen: indem man das Fenster öffnet. Die Planungen legen auf einen klimafreundlichen Betrieb Wert. Die Energieversorgung setzt konsequent auf erneuerbare Quellen: Insgesamt 70 Geothermiesonden, die bis zu 99 Meter tief reichen, versorgen das Gebäude mit Wärme im Winter und Kühle im Sommer. Damit handelt es sich um das zweitgrößte Geothermiefeld Berlins. Gemeinsam mit der PV-Anlage sorgt dies dafür, dass das Gebäude weitestgehend energieautark betrieben werden kann.

Die Planung berücksichtigt durch ein Mobilitätskonzept sekundäre Klimaeffekte, dessen zentrale Maßnahme eine komfortabel zu benutzende Fahrradgarage mit Umkleiden und Duschen sein wird. Ergänzend wird es lediglich fünf Autostellplätze für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geben.

In Summe gilt das Gebäude als klimapositiv, auch weil es von den Architektinnen und Architekten vorrangig als Materialbank verstanden wird: Holzbauteile sowie zum Beispiel Bodenaufbauten können durch kreislaufgerechter Konstruktion nahezu zerstörungsfrei wieder entfernt werden und in der Folge an anderer Stelle ein weiteres Mal zum Einsatz kommen. Viele Materialien bleiben bei einem Umbau in ihrem Wert erhalten – das wirkt sich positiv auf die Klimabilanz des Gebäudes aus. Zu den verbauten Materialien wird in Kooperation mit der Madaster ein detaillierter Katalog erstellt. Damit vermeidet man zudem den üblichen Ablauf, wonach ein Umbau direkt die thermische Verwertung der hölzernen Bauteile zur Folge hätte.
Assiduus3 Development GmbH Website

Projektdaten

  • Client: Assiduus3 Development GmbH WEB
  • Typology: Office building
  • City: Berlin
  • GFA: 16.300 m2
  • Construction phases: CPH 1-8
  • Team: Veit Burgbacher, Maren Vetter, Aida Conde, Oskar Ellwanger, Johannes Jenny, Andreas Wendt
  • Technical building services: Kleemann Ingenieure
  • Landscaper:Capati/Staubach
  • Load-bearing structure/Fire safety: Bauart, Berlin
  • LCA: ee concept

Cradle To Cradle-Kompass

  • Materials/Resources
  • Energy Supply
  • Water Management
  • Maintenance
  • Social Values
  • Diversity
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