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Reallabor Bauwende

- 28-02-2025

Wie können wir heute und in Zukunft bauen, wenn unser Planet uns deutliche Grenzen setzt?
Eine CO2-arme und ressourcenschonende Architektur ist unverzichtbar. Der Schlüssel dazu ist zirkuläres Bauen. Das bedeutet, Gebäude als Rohstofflager zu betrachten: Wir verbrauchen keine Materialien, sondern gebrauchen sie immer wieder. Holz ist ideal für diese Strategie: Es bietet eine hohe Materialeffizienz, speichert Kohlenstoff und ermöglicht ein hohes Maß an Vorfertigung. Doch wie setzen wir zirkuläres Bauen praktisch um, und wie werden die Erfolge messbar und das Bauen bezahlbar?

Antworten gibt unser Neubauprojekt in Wolfsburg, bei dem im letzten Oktober der Spatenstich erfolgte: Zwei Holzhochhäuser – die Woodscraper – demonstrieren, wie Kreislaufwirtschaft im Bauwesen funktioniert. Bauherrin ist die sozial-ökologische GLS Bank.

Ihr Tragwerk aus Holz, ein reversibler Innenausbau mit ökologischen Materialien und eine optimierte Gebäudetechnik machen die Woodscraper zu einem der nachhaltigsten Projekte Deutschlands. Die Gebäude sind so konzipiert, dass sie an ihrem Lebensende kaum Bauschutt hinterlassen, sondern wertvolle Ressourcen freisetzen werden. Vor einem eventuellen Rückbau ermöglicht die adaptive Baustruktur zahlreiche Umnutzungen, was die Nutzungsdauer verlängert.

Parallel zu unseren Planungen forschen wir an Planungsstrategien für die zirkuläre Holzbauweise – gefördert durch die DBU, Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Mit unseren Forschungspartnern Natural Building Lab, ee concept und CAALA gehen wir folgenden Fragen nach: Welche allgemeingültigen Erkenntnisse lassen sich aus dem Projekt ableiten? Wie wird Zirkularität messbar? Und wie können Ökobilanz und Lebenszykluskosten planungsbegleitend messbar gemacht werden?

Wir möchten Ihnen die Ergebnisse des Forschungsvorhabens vorstellen und mit Ihnen im Fishbowl-Format diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre interessierten und kritischen Anmerkungen!

Reallabor Bauwende: Die Woodscraper, zirkulär Bauen mit Holz

Termin: Freitag, 28. Februar 2025, 10:30-17h
Ort: Natural Building Lab, TU Berlin, Ackerstraße 76, 13355 Berlin – Mitte

Im Rahmen des DBU-Projektes wurde ein 1:1-Modell einer Gebäudeecke gebaut, um die Zirkularität der Konstruktion zu optimieren. Ein Rückbautest zeigte, wie die Bauteile zerstörungsfrei demontiert werden können. Umweltwirkungen und Kosten des Projekts wurden fortlaufend ermittelt und zusammen mit dem Energiekonzept optimiert. Am Ende steht ein System, mit dem sich die Zirkularität von Holzgebäuden zuverlässig bewerten lässt.

Agenda


10.30 h Besichtigung des 1:1-Modells
_Begrüßung: Prof. Eike Roswag-Klinge (Natural Building Lab, Technische Universität Berlin) und Jörg Finkbeiner (Partner und Partner Architektur)
_Erläuterungen durch Moritz Henes (Natural Building Lab)


11.15 h Einführung
_Begrüßung: Sabine Djahanschah (Deutsche Bundesstiftung Umwelt)
_Keynote: Prof. Dr. Guido Spars (Gründungsdirektor Bundesstiftung Bauakademie)

12.00 h Vorstellung der Forschungsergebnisse
Grußwort: André Meyer (GLS Bank)
_Jörg Finkbeiner (Partner und Partner Architektur): Die Woodscraper in Wolfsburg: An der Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung
_ Moritz Henes(Natural Building Lab, TU Berlin): Nachweisbar zirkulär Bauen mit Holz
_ Prof. Dr. Angèle Tersluisen(ee concept): Lebenszyklusbetrachtung: Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt
_Marco Krechel (CAALA): Ökobilanz und Lebenszykluskosten planungsbegleitend quantifizierbar machen

13.30 h Pause

14.00 h Fishbowl-Diskussion
Wir wollen mit Ihnen und den Referent*innen folgende Thesen diskutieren:

  • Nachhaltige Bauweisen und bezahlbare Mieten sind vereinbar! Wie schaffen wir klimagerechte Architektur für alle?
  • Zirkulär Bauen muss die Regel werden! Brauchen wir neue Planungsstrategien?
  • Zirkulär Bauen muss messbar sein! Wie lässt sich Zirkularität fundiert bewerten?
  • Zirkulär Bauen heißt mit Holz bauen! Welche Baustoffe sind geeignet für zirkuläre Bauweisen?

Sie sind eingeladen sich an der Diskussion zu beteiligen! Wir freuen uns auf einen inspirierenden Austausch mit Ihnen!

15.00 h - 17 h Ausklang bei Winterpunsch