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Zirkulärer Bau erklärt Kreisläufe im Bauen

2011

Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit, Materialdefinition, Recyclingfähigkeit, Innenraum-Luftqualität und Diversität sind einige der immer wichtiger werdenden Parameter bei zukünftigem Planen und Bauen. Die Lebenszyklen von Gebäuden übersteigen jedoch in der Regel den „normaler“ Gebrauchsgüter um ein Vielfaches. Entsorgung und Recyclingfähigkeit verwendeter Baustoffe stehen deshalb überwiegend im Hintergrund. Zudem ist die Lebensdauer einzelner Bauteile innerhalb eines Gebäudes sehr unterschiedlich. Die Fragen nach der Nachhaltigkeit eines Gebäudes sind deshalb sehr vielschichtig und gehen weit über das Streben nach reiner Energie-Effizienz hinaus. Es gilt deshalb schon bei der Konzeptionierung eines Gebäudes die Planungsstrategie entsprechend öko-effektiv auszurichten. Öko-effektiv bedeutet zum Beispiel mehr Wirkung, mehr Lebensraum, mehr Bio-Diversität mehr frische Luft, mehr Schönheit, intelligente Räume und mehr Freude.

Daraus ergeben sich grundsätzliche Intentionen:
Mit welchen Planungsstrategien können wir dies erreichen?
Welche Rohstoffe können wir dafür einsetzen?
Wie dürfen/können diese beschaffen sein?
Wie kann ein Down-Cycling der Baustoffe verhindert werden?
Wie können erneuerbare Energien integriert werden?
Wie kann der Verlust fruchtbaren Nährbodens kompensiert werden?
Welchen Einfluss hat die benötigte Nutzungsdauer und Nutzungsart eines Gebäudes auf dessen Konzeption?

Welche Rohstoffkreisläufe und Ressourcen stehen uns zum Bauen zur Verfügung?

Der Kreislaufpavillon setzt sich mit diesen Fragen unmittelbar auseinander. Er ist eine temporäre Rauminstallation, die für die Nutzung während der Dauer der Klimawoche in Hamburg konzipiert ist. Er besteht aus natürlich gewachsenen Tragstrukturen , die auf SimpleTec-Basis zu einem Raumfachwerk verbunden werden, um dann in Form geschnitten zu werden. Die Äste bilden dabei sowohl die tragende Konstruktion, als auch die raumprägende Hülle.

Der in Hamburg anfallende Baumschnitt ist Teil eines lokalen Rohstoffkreislaufs, der zerhäckselt wird und dem Waldboden wieder zugeführt wird. Die Installation nutzt diesen Baumschnitt, um daraus in Kombination mit biologisch abbaubaren Tragwerkshilfen die Hülle zu bilden, um sie nach der Klimawoche zu demontieren, zu zerhäckseln und dem Waldboden als Nährstoff zuzuführen. Der Fußbodenbelag des Pavillons ist mit DESSO Teppich-Fliesen ausgelegt. Sie sind aus definierten synthetischen Fasern und Teppich-Rücken zusammengesetzt. Diese werden nach Nutzung entnommen und in der Technosphäre geführt.

Projektdaten

Auftraggebende
Aldebaran
Typologie
öffentlich
Ort
Hamburg, Deutschland
Brutto-Grundfläche
180 m²
Fertigstellung
2011
Leistungsphasen
1-9
Architekten
Partner und Partner Architekten
Team
Klaus Günter, Jörg Finkbeiner, Christian Necker
Statik
Ziegert | Seiler Ingenieure
Fotos
Klaus Günter

Cradle to Cradle Kompass

Materialien/Ressourcen
Energieversorgung
Wassermanagement
Instandhaltung
Soziale Werte
Diversität