

Neben einer Wohnung für den eigenen Bedarf sollten auch drei Mietwohnungen mit einer Gesamtfläche von mehr als 250 m² entstehen – darunter eine für eine Familie mit Kindern. Ehemals landwirtschaftliche genutzte Gebäudeteile in hochwertigen Wohnraum umzubauen entspricht dem Grundsatz der Nachhaltigkeit: Raum, der so nicht mehr genutzt wird, wird umgewidmet. Das verhindert in letzter Konsequenz eine Flächenversiegelung im Umland.
Wichtigste Aufgabe für uns war, eine gute Balance zwischen dem Erhalt von Vorhandenem und der nachhaltigen Schaffung von Neuem zu finden. Wie viele Eingriffe sind wirklich nötig, um die künftige Nutzung des Gebäudes zu sichern?
Die wichtigste Entscheidung war, das Wohnen auch im Bereich der Dachneigung im Scheunenteil zu ermöglichen. Für die notwendigen Geschosshöhen wurde der Dachstuhl komplett erneuert – selbstverständlich soweit als möglich nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip: Es kamen massive Deckenbalken, eine Zellulosedämmung sowie Holzständerwände und Lehmputz zum Einsatz.

Eine besondere Herausforderung stellte die optimale Belichtung der Dachgeschosse dar. Wir entwarfen Gauben, die aus einer Holzkonstruktion bestehen. Innen sind sie mit mit Zellulose gedämmt, von außen mit einer Holzfaserplatte. Bekleidet wurde die Gaube mit einem Aluminiumblech – einem Material, das ebenfalls den Prinzipien des zirkulären Bauens entspricht: Aluminium ist langlebig und kann am Ende der Lebensdauer der Gaube recycelt oder wiederverwendet werden. Die Installation einer Luftwärmepumpe und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach war für uns selbstverständlich.
Projektdaten
- Auftraggebende
- Privat
- Typologie
- Wohnungsbau
- Fertigstellung
- 2024
- Brutto-Grundfläche
- 1.180,00 m²
- Leistungsphasen
- LPH 1-8
- Team
- Klaus Günter, Katharina Fritz, Isabelle Wolpert, Alena Jacobs
- Bauleitung
- Jürgen Lauffer, J.L. Historischer Holzbau
- Statik
- Jörg Thomas, Thomas Ingenieure
- Energiekonzept
- Louisa Schenk, TOMs GmbH
- Holzbau
- Lauffer Holzbau Zimmerei, Holzleimbau Zischka
- Fotos
- Roman Woerlein, Klaus Günter, Tjaša Kogovšek